GREENFISH AKTUELL

Die Greenfish AG war im Appenzell

24. Mai 2022

Am 18.05.2022 war es soweit: Wir sind zu unserem Betriebsausflug ins Appenzell aufgebrochen. Besucht haben wir den Hof Kabier und die Forellenzucht Mia`s Forellen & Krebse Stein AR. Gestartet sind wir auf dem Hof Kabier auf dem Rinder, Schweine und Schafe gehalten werden. Alles dreht sich hier um Nachhaltigkeit und Tierwohl alles was produziert wird, soll auch verwendet werden. Das Futter für die Tiere wird daher in Form von Brauweizen selber angebaut und geht direkt an die Brauerei Locher in Appenzell. Nebenprodukte, die beim eigenen Getreideanbau und Bierbrauen entstehen werden an die Rinder verfüttert. Hierzu gehören der Biertreber, der Biervorlauf und die Bierhefe. Man kann sehen, dass es den Tieren schmeckt und die Protein-, Vitamin- und Mineralstoffreiche Kost ist auch noch gesund! Zusätzlich werden die Tiere zwei Mal täglich mit dem Biervorlauf massiert. So kam der Kälberhof im Übrigen zu seinem Namen: KAB + BIER = KABIER. Im Herbst kommen die Schweine auf das Getreidefeld um dieses auf natürliche Weise umzupflügen und Überreste der Ernte zu fressen. Der Mist der Schweine dient zusammen mit dem Mist der Rinder als natürlicher Dünger für den Getreideanbau im nächsten Jahr. Nicht nur alle «Abfallprodukte» der Getreide- und Bierproduktion, sondern auch die der Tiere sind ein wichtiger Bestandteil des Kreislaufes. Letztendlich sollen nach der Schlachtung auch alle Teile des Tieres Verwendung finden. So werden neben dem Fleisch auch Innereien, Hörner und Leder weiterverarbeitet und Selbstvermarktet.

Im zweiten Teil des Ausfluges haben wir uns Mia`s Forellen & Krebse Stein AR angeschaut. Auch hier stehen das Tierwohl wie auch die Natur im Vordergrund und so besitzt der Inhaber Klaus Signer neben zwei Zuchtteichen auch noch drei renaturierte, naturbelassene Weiher. Die beiden Zuchtteiche werden mit Quellwasser betrieben. Das Wasser sprudelt in den ersten Teich hinein, in welchem die Jungfische leben und wird dann in den zweiten Teich geleitet, welcher die fangfertigen Bachforellen enthält. Grössere Bachforellen werden in die Weiher gesetzt. Gefüttert wird hier ausschliesslich Bio und per Hand.

Neben den Schweizer Edelkrebsen werden die drei Weiher auch von Bachforellen, Zander, Rotfedern und Schleien besiedelt. Rotfedern und Schleien fressen Algen und halten die Weiher so auf natürliche Weise sauber. Ausserdem dienen sie den grösseren Fischen, Bachforellen und Zandern, als Nahrungsquelle. Bachforellen und Zander ernähren sich zudem auch von den Schweizer Edelkrebsen, welche dem Fischfleisch eine natürlich rote Färbung verleihen. Wie auch die Zuchtteiche werden die Weiher mit frischem Wasser aus einer Quelle versorgt.

In den Zuchtteichen wird immer nur so viel produziert, wie auch sicher verkauft werden kann und aus den Weihern wird nur auf Nachfrage abgefischt. Laut Klaus Signer können die Tiere nicht naturnäher aufwachsen als in seiner Zucht. Als Bestätigung wurde sein Betrieb mehrmals mit der Bio-Knospe ausgezeichnet.

Beide Betriebe haben uns gezeigt, wie man regional, nachhaltig und mit dem Fokus auf das Tierwohl produzieren kann. Dies zu sehen, war beeindruckend und inspirierend. Vor allem der Forellen- und Schweizer Edelkrebs-Betrieb hat uns begeistert. Durch die Renaturierung alter Kiesgruben zu natürlichen Weihern wurde nicht nur neuer Lebensraum für die eigene Zucht, sondern gleichzeitig auch für viele andere Tierarten geschaffen. Trotz mehrerer Rückschläge kann der Betrieb heute viele Erfolge verzeichnen.

"Es ist inspirierend zu sehen, dass auch andere Nahrungsmittelproduzenten auf Nachhaltigkeit und auf das Tierwohl achten - und dass das System auch wirklich funktioniert! Genau solche Projekte motivieren einen, um in dieser Branche tätig zu sein"  so Barbara Dörmbach, welche auch diesen Text zum Ausflug verfasste.